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Autor |
Nachricht |
Poet superwichtiger-Rentier-Lenk-Wichtel
Datum der Anmeldung: 07.12.2010 Beiträge: 248
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Geschrieben am: 17.12.2010, 11:43 Titel: Weihnacht
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Weihnacht
(Alfons Petzold)
Die Nacht war ohne jeden Hall und Klang,
in harter Kälte Holz und Eisen sprang,
Schnee schüttete die Glut der Sterne zu,
gab seinen Flocken nicht ein Stündlein Ruh.
Die Straße streifte keines Rockes Saum,
die Menschen sanken tief in Schlaf und Traum,
doch mitten in des Frostes dunkler Pein
hob sich ein Licht mit einsam schüchterm Schein.
Es brannte nicht in einer Lampe Schoß,
in einer Stallaterne stak es bloß.
Und gloste furchtsam sehr und bangverzagt
dem Glück und Elend einer armen Magd.
Die, trotz des Kummers diesem Leben treu,
ein Kind ihm schenkte in Stalldunst und Heu.
Sie und ihr Liebster hatten bis zur Nacht
vor jedem Haus die Bitte dargebracht:
O Menschen, leiht uns für ein gutes Wort
ein Dach und etwas Stroh! Man trieb sie fort:
Gesindel, das am Tage stiehlt und buhlt,
verkommt mit eures Leibes Sündenschuld!
Sie klopften, baten sich die Hände wund,
da kam das Dunkel und die harte Stund.
Im düstern Grau des späten Abends sahn
die beiden eine Stalltür aufgetan.
Sie wankten hin mit wandermüdem Fuß,
ein Ochs und Esel brüllte laut zum Gruß.
Die Nacht war ohne jeden Hall und Klang,
in harter Kälte Holz und Eisen sprang.
Als in dem Judenstädtchen Bethlehem
in einem Stall aus Fichtenholz und Lehm
Ein armes Weib gering und ohne Macht
Herrn Jesu lächelnd hat zur Welt gebracht. |
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