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[Winterfee]

Am Waldrand stand zwischen Büschen und Heidekraut eine kleine, verkrüppelte Tanne. Jahr für Jahr, wenn der Winter gekommen war, hing der Förster ein Vogelhäuschen in ihre Zweige unf füllte es reichlich für seine gefiederten Freunde. Den ganzen Tag wurde es nicht still um den kleinen Baum, denn die Vögel hatten viel zu schwatzen.
"In der Stadt hängen sie schon Lichterketten auf", wußten die Spatzen, die
in allen Gassen daheim waren.
"Beim Brunnen steht schon der erste Weihnachtsbaum", zwitscherten die Meisen.
"Ja und morgen", tschilpten die Finken sazwischen, "will der Förster Waldarbeiter schicken, die Tannenbäume fürs Fest mitnehmen sollen."
"Die werden dann verkauft und mit roten Kugeln und goldenen Schleifen geschmückt", piff ein Dompfaff, der alles immer ganz genau wissen mußte.
"Aber am schönsten sind doch die goldenen Tannenzapfen", gurrte die Taube, die einmal aus einem Taubenschlag fortgeflogen war.
Die kleine Tanne versuchte, ihre Schneemütze abzuschütteln, um größer
auszusehen. "meint ihr, sie nehmen auch mich einmal mit?" fragte sie gespannt. Die Vögel hörten verwunder auf zu fressen und zu erzählen.
"Dich?" kreischte eine Elster und hielt der kleinen Tanne eine Spiegelscherbe hin, die sie gerade in ihr Nest tragen wollte. "Schau doch selbst, wie schön du bist!"
Da sah die kleine Tanne zum ersten Mal ihre schief gewachsenen Zweige und den Stamm, der wie ein Fragezeichen verbogen war, und schämte sich sehr. Am nächsten Morgen kamen die Holzfäller tatsächlich. Sie suchten die schönsten Tannen aus, sägten sie ab und fuhren in großen Lastwagen mit ihnen davon. Die kleine Tanne sah alles mit an und weinte Tränen aus bitterem Herzen.
Mehrere Tage vergingen, da kam der Förster wieder an den Waldrand, um das Vogelhaus neu zu füllen. Auf einem Anhänger brachte er vier Baumstämme mit, die der kleinen Tanne bekannt vorkamen. Wunderbar gerade waren sie gewachsen, doch die Nadeln waren braun und dürr geworden, und unter den obersten Kranz seiner Zweige glänzte bei einem von ihnen ein goldener Zapfen.
Einen nach dem anderen warf der Förster die Bäume in den Schnee. "Sollen die Hasen sich unter euch verstecken, dann seid ihr doch noch zu etwas nutze", brummte er und fuhr fort.
Gleich kam ein Eichhörnchen, das griff nach dem goldenen Zapfen und biß hinein. Doch kaum hatte es das erste goldene Samenkorn zwischen den Zähnen, warf er den ganzen Zapfen schimpfend fort.
"Pfui, ungenießbar!"
Die kleine Tanne mußte lachen und reckte alle ihre grünen Zweige in den Wind. "Komm!" rief sie dem Eichhörnchen zu und winkte auch die Vögel zum Futterhaus. "Goldene Körner hab`ich zwar nicht, aber braune, köstlich - frische. Und wenn ich auch nie ein Weihnachtsbaum werde, so ist mir doch der goldene Sonnenschein in meiner Krone lieber, als nur ein einziges Mal einen goldenen Tannenzapfen zu tragen."

(aus dem großen bunten Weihnachtsbuch)

[Tanne]

Für mich???

Oh das ist mal wieder eine sooo schöne Geschichte! Und diesmal spiele ich sogar selber mit

Lieben Gruß
Tanne