Beitrag vom 22.05.2011, 11:41 --- Poet --- : 248Und wieder - <--- klicken für "schöne" Version mit Grafik
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Und wieder -
[i:d13b1ad755](Therese Keiter)[/i:d13b1ad755]
Und wieder kommst du hoch vom Himmel her
Und suchst dein ewig altes Gottesrecht.
Bringst deines Himmels unverwelkten Glanz
Mit Kraft und Macht dem heutigen Geschlecht.
Und wieder wenden sich empor zu dir
Die Wanderseelen, die voll Heimweh sind,
Die heißen Herzen, an der Welt verbrannt,
Die Augen, die vom Suchen matt und blind.
Die tausend Hände tastend an der Wand,
Die glatt und steil, ein schweigendes Verließ,
Und denen eine alte Prophetie
Der goldnen Freiheit Ausgangstor verhieß.
Der Welten Rätsel tragen sie zu dir,
Der alten Fragen ungelöst' Problem -
Die Qual des Herzens, das verlorne Glück -
Der Philosophen wandelbar System.
Das krasse Elend, das die Welt durchmißt,
Des Lasters Schmach, der Armut bittre Not,
Die Einsamkeit, in der die Seele weint,
Das harte Alter und den bittren Tod.
Da nobis pacem! Schrei'n sie auf zu dir.
Ach, ohne dich ist alles wüst und leer.
Und wieder wanderst du nach Golgatha
Mit einem Kreuz, das tausendmal so schwer
Geworden durch die Sünden unsrer Zeit.
Und lächelst selig! Kommet zu mir her,
Die ihr mühselig und beladen seid.
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