Beitrag vom 22.05.2011, 05:52 --- Poet --- : 248Weihnachtsfriede <--- klicken für "schöne" Version mit Grafik
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Weihnachtsfriede
[i:fe91027f3b](Rudolf Presber)[/i:fe91027f3b]
Die Flocken schaukeln leise nieder -
Das ist der Erde Feiertag.
Der Jubel heller Kinderlieder
Mischt sich mit ernstem Glockenschlag.
Still steht der Pflug; die Hämmer ruhen,
Die Essen selbst sind ausgebrannt.
Und lächelnd geht auf goldnen Schuhen
Der Engel Gottes durch das Land.
Und Sterne schimmern seinem Walten
Mit wunderlieblichem Geleucht -
Da wollen sich die Hände falten,
Und trotz'ge Augen werden feucht.
Und wenn erstrahlend hell im Innern
Der Kindheit treues Bild ersteht,
Fügt sich aus heiligem Erinnern
Und heißem Hoffen das Gebet:
Du, der dem Glanz der Nadelbäume
Die Last der goldnen Früchte reift,
Der nur der Kinder reine Träume
Mit seinem weißen Flügel streift,
Scheuch' mir mit deiner Gnadenfülle
Die Unrast, die mich trieb und schlug;
Gib Frieden deiner Weihnachtsstille
Und Jugend einen Atemzug!
Zeig mir mich selbst als blonden Buben
In bunter Lichter Zauberbann,
Und füll' die alten lieben Stuben
Mit meinen teuren Toten an.
Trag' Glockenton mit durchs Gelände,
Richt' mir die Augen himmelwärts,
Und leg' zwei güt'ge, kühle Hände
Auf mein gequältes Menschenherz …
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