Beitrag vom 24.05.2011, 01:37 --- Poet --- : 248Meinem Bruder Franz zu Weihnachten (1849) <--- klicken für "schöne" Version mit Grafik
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Meinem Bruder Franz zu Weihnachten (1849)
[i:57faf055a8](Willibald Beyschlag)[/i:57faf055a8]
Wenn heut es also Gott gefiele, -
Den altvertrauten Liedeston,
Der mir aus Herzens Saitenspiele
Verscheucht von Stürmen längst entflohn,
Wie gerne rief' ich dir ihn wieder
Hervor aus tiefstem Herzensgrund,
Thät dir im innigsten der Lieder
Den Festgruß meiner Liebe kund.
Denn sieh! im wunderbaren Lichte,
Das uns des Festes Bild umstrahlt, -
Auch unsres Herzenspaars Geschichte
In heil'gen Farben ausgemalt!
Lag nicht auf Vaterlands Geleisen
Wie dorten Todesschattens Haft?
Doch uns zumal, gleich jenen Weisen,
Ging auf der Stern der Wissenschaft.
Wie zeigten wir uns den einander,
Wie einig zogen wir nach dem;
Wie klar am Ziel uns beiden stand er
Dort ob dem Haus in Bethlehem!
Da sind wir selig eingetreten,
Von keiner Armuth irrgemacht,
Vereint das Kindlein anzubeten,
In dem das Licht der Welt uns lacht.
Und wenn aus Seines Lichtes Flammen
Auch heut uns Lieb' in Liebe loht;
Vertrau, es sendet uns zusammen
Fortan auch liebreich Sein Gebot.
Da draußen liegt in Nacht und Grauen
Noch weit und breit das liebe Land:
Wir aber, froh, durchziehn die Gauen,
Des Morgens Boten, Hand in Hand!
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