Beitrag vom 15.12.2010, 12:09 --- Poet --- : 248In einer Weihnacht <--- klicken für "schöne" Version mit Grafik
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In einer Weihnacht
[i:a5f6d88fb3](Karl Ernst Knodt)[/i:a5f6d88fb3]
Immer ging sie, die Seele, allein.
Ihr fehlte der fröhliche Sonnenschein,
Den jedes Blatt, jede Blüte bedarf.
Rauh war ihr Tag, die Luft so scharf,
Die das einsame Menschenkind
Atmete. Keine Liebe lind
Legte sich um sie, die immer verlassen.
Dennoch ging sie getrost ihre Strassen - :
Und dass sie des ewigen Ziels nicht verfehle,
Sah sie empor, die lichtsehnende Seele,
Allnächtlich zu den stillen Sternen,
Mit der Sehnsucht fliegend in goldene Fernen.
So kam ein Abend, da waren in Pracht
Alle Lichter am Himmel erwacht.
Es war die Nacht, wo der Weihnachtsstern
Wieder verstrahlte die Klarheit des Herrn.
Es war die Nacht, wo einst die Liebe
Sich niedergeneigt aus göttlichstem Triebe.
Da sah die Seele zum stillsten Stern,
Und bat um Erlösung den leuchtenden Herrn, -
Und der durch die Engel sein ,Friede auf Erden'
Gesprochen, der hiess sie selig werden!
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