Beitrag vom 06.12.2005, 12:28 --- Desideria --- : 122Ein Gedicht aus Ostpreußen (Walter Scheffler) <--- klicken für "schöne" Version mit Grafik
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[b:0ceaff9fa1]Ein Gedicht aus Ostpreußen (Walter Scheffler)[/b:0ceaff9fa1]
Vär Winachte
Witt öngemummelt liggt de Welt -
ök goa se hen on dreem,
de Frost, dä köppt, dat Schneke föllt,
et riekt noa Dannebeem.
Dat ös de röchtge Winachtsloft -
mi warrt so week to Sönn.
Ök hevv mi e Hampelmann gekofft
on een Kommruut - kommrön.
Ök kick mien Späälltieg selig an -
mench ener drellt sök om:
"Wat späält dä möt dem Hampelmann -
so oolt on noch so domm!"
Nu huck ök oler Junggesell
ön miner Stoav alleen -
dat Moondke schient, mi warrt so hell,
as kunn ök Geister seen.
Mien Späältieg mi ganz schummrig stömmt-
moakt nich de Däär sök op?
Mien Mudder kömmt, mien Voader kömmt
on strikelt mi dem Kopp:
"Wie freit ons dat, ons oler Sään,
dat du nich trurig granzt-
wie ös dat doch von di so scheen,
dat du noch späle kannst.
De Mönsche wanke her on hen,
dat Glöck, dat stiegt on föllt -
sulk späältiegfreidger Kindersönn
buut sök sien bäätre Welt....
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