Beitrag vom 17.12.2010, 10:44 --- Poet --- : 248Der Christbaum <--- klicken für "schöne" Version mit Grafik
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Der Christbaum
[i:e6701d8f08](Heinrich von Littrow)[/i:e6701d8f08]
Bist wieder du gekommen, du holde Weihnachtszeit,
In der mir Elternliebe den Christbaum sonst geweiht!
Heut bist du kalt und frostig im weiten Sturmesmeer,
Nur die Erinn'rung zaubert dich geistig zu mir her;
Sie malet freundlich wieder, was ich mit Schmerz entbehrt,
So ist mir auch im Meere ein Weihnachtsbaum bescheert.
Einst war es dieser Abend, der viel des Schönen bot,
Des Herzens Freude malte dem Kind die Backen roth;
Heut peitscht der Nord, der eis'ge, in's Angesicht die Fluth,
Und färbet meine Wange wie einst mit Purpurgluth.
Einst winkte mir die Fichte, mit Gaben reich geschmückt,
Nach deren dunklen Zweigen ich sehnsuchtsvoll geblickt;
Heut stehen die drei Masten als Weihnachtsbäume da,
Und Silberstangen Eises verzieren jede Raa.
Einst strahlten viele Lichter durch's dunkle Grün am Baum,
Heut schimmern tausend Sterne im weiten Himmelsraum.
Mein Auge schaut zur Höhe so starr und unverrückt,
Wie es in meiner Jugend den Christbaum angeblickt.
So habe ich es wieder, was ich mit Schmerz entbehrt,
So ist mir auch im Meere ein Weihnachtsbaum bescheert.
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