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[Wilhelm]

König Constantin und das wunderschöne Mädchen
von Friedrich Buchmann

Vor langer, langer Zeit, als die Welt noch anders war, da lebte ein wunderschönes Mädchen in einem kleinen Dorf. Neben dem Dorf war ein riesengroßer Palast. In dem Palast war der König Constantin zu Hause.
Der König Constantin hatte eine sehr schlimme Krankheit. Er konnte die Sonne nicht vertragen. Darum war bei Constantin der Tag verkehrt herum. Er schlief am Tage und nachts stand er auf. Constantin konnte die Schönheiten am Tage nicht erleben. Er konnte das Leben der Menschen nicht verfolgen. Sah die schönen Blumen nicht oder das Grüne des Waldes. Er sah alles nur grau in grau. Constantin hatte schon viele Ärzte aus der ganzen Welt, die ihn behandelten. Keiner konnte ihm helfen.
Ein wunderschönes Mädchen im Dorf hatte eine Gabe. Alle Menschen die gut zu ihr waren, sahen die Welt ganz anders. Die Blumen wurden noch bunter und der Wald war noch grüner. Das wunderschöne Mädchen und Constantin waren sich noch nie begegnet. Es war ja auch ganz normal. Sie schlief in der Nacht und er schlief am Tag. Eines Tages kam ein großes Unwetter. Der Himmel verdunkelte sich, es wurde so dunkel wie es in der Nacht war. Constantin, der grade schlief, wachte auf, kleidete sich an, holte sein Pferd und ritt aus. Doch er kam nicht weit. Das Unwetter war vorbei und es wurde schnell wieder hell. Constantin war grade mit seinen Pferd in dem kleinen Dorf. Als es hell wurde, fingen seine Augen ganz doll an zu schmerzen und ihm wurde schwindlig. Er fiel vom Pferd und stürzte auf einen großen Stein, so dass sein Kopf sofort anfing zu bluten.
Alles das geschah vor dem Haus des wunderschönen Mädchens. Das Mädchen hatte von ihrem Fenster aus den Sturz gesehen und lief sofort aus dem Haus um zu Helfen. Sie nahm alle ihre Kraft zusammen und hob Constantin auf und brachte ihn in ihr Schlafzimmer. Sie legte ihn auf das Bett und verband die Wunde an seinen Kopf. Das wunderschöne Mädchen kochte danach einen heilsamen Kräutertee. Sie nahm den Kopf von Constantin an ihre Brust und gab ihn den Tee. Der Tee tat dem König gut. Er wachte auf und glaubte nicht was er sah. Es war nichts mehr grau in grau. Alles war kunterbunt. So hatte er die Welt noch nie gesehen. Er sah das wunderschöne Mädchen und verliebte sich gleich in sie. Constantin war glücklich. Er konnte an Tage wieder sehen. Was war geschehen? Durch den Sturz wurde ein teil seines Gehirne geweckt und der Kräutertee des wunderschönen Mädchen bewirkte ein bessere Durchblutung und so wurde er von der Krankheit befreit. Konstantin nahm das wunderschöne Mädchen zur Frau und sie wurde Königin. Sie lebten beide sehr lange und waren sehr glücklich.